Verfahren zur Entfernung von besonders kritischen Inhaltsstoffen

Einige besonders kritische Stoffe dürfen nicht mit dem anderen Abwasser gemischt werden. Diese müssen im Einzelstrang behandelt werden.

1 – Besonders toxische Stoffe, Beispiel Cyanide

Cyanide sind toxisch (Bildung von Blausäure) und müssen bereits im Unternehmen separat entgiftet werden. Standard ist die Eliminierung mit Oxidation, besonders mit Chlorbleichlauge. Damit können aber Cyanide nicht vollständig entfernt werden, insbesondere komplexe Cyanide lassen sich mit diesen Verfahren nicht entfernen. Dies gilt besonders für Nickel- Eisencyanokomplexe, wie sie bei Betriebsstörungen in Galvanikbetrieben oder bei Kokereistandorten auftreten. Für diese Belastungen wurden besondere Adsorptionsmaterialien eingesetzt, die auch die komplexen Cyanide restlos binden (<0,005 mg/l).
Das Verfahren wird zur Zeit eingesetzt für die Sanierung von Kokereistandorten,
Referenz: Stadtwerke Düsseldorf

2 – Kanzerogene Substanzen

Beispiel: Chromat
Üblicherweise wird Chromat in Galvanikbetrieben mit Reduktionsmittel zu Chrom III reduziert und gefällt. Für besondere Problemfälle hat das Labor Dr. Fülling eine spezielle Adsorberanlage entwickelt, die bei sehr hohem Durchsatz Chromat vollständig eliminiert (<0,001 mg/l). Dies wurde bei Unglücksfällen mit Chromsäure und Chromaten erfolgreich eingesetzt.

Referenzen mehrere Umweltschäden; Sanierung des Grundwassers und von Oberflächengewässern
Referenz: Fa. IUM, Stadt Remscheid, Stadt Wuppertal

3 – Biologisch nicht abbaubare Stoffe

Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten führte dazu, dass biologisch nicht abbaubare Stoffe durch biologisch leicht abbaubare Stoffe ersetzt wurden (s. Tenside).
Für einige Stoffe ist es noch nicht gelungen einen Ersatz zu finden. Hierzu wurden von Labor Dr. Fülling Verfahren entwickelt, um diese Stoffe vor Einleitung in die biologische Kläranlage zu eliminieren.
Beispiel Färbereiabwasser

Viele in der Textilindustrie eingesetzten Farbstoffe enthalten Schwermetalle wie Kupfer, Nickel und Chrom. Diese lassen sich nicht mit den Standardverfahren ausfällen, da sie als Komplexe in Farbstoffen gebunden sind. Hier wurde mit der Uni Wuppertal ein zweistufiges Verfahren zur Entfärbung und Zerstörung des Komplexes entwickelt. Die farblosen Spaltprodukte sind biologisch abbaubar. Die Schwermetalle werden ausgefällt. Die oxidierten Bestandteile können biologisch abgebaut werden.

4 – Radioaktive Abwässer

Zur Krebsbehandlung werden Patienten mit radioaktiven Substanzen, z.B. radioaktivem Jod behandelt. Damit die radioaktiven Inhaltsstoffe nicht in die Umwelt gelangen, werden alle Abwässer der Station (Toiletten, Duschen, Küchen) gesammelt. Nach den bisher üblichen Verfahren werden diese Abwässer jeweils ein halbes bis ein Jahr im Abklingbecken gelagert, bevor sie in den Abwasserkanal abgelassen werden. Diese Abwässer sind nicht nur mit radioaktiven Isotopen belastet, sondern enthalten noch hohe Konzentrationen an organischen Inhaltsstoffen, die zu Störungen in den Leitungssystemen und Abklingbecken führen. Aufgrund der hohen Lagerzeit sind Behälter mit über 1000m³ Fassungsvermögen notwendig. Das Verfahren der Fa. Aqua Innotec ermöglicht es, die Radioaktivität als auch die organische Belastung des Abwassers innerhalb von 24 Stunden aus dem Wasser zu eliminieren, so dass nur kleine Flächen benötigt werden. Das Verfahren beruht auf der biologischen Reinigung des Abwassers und Bindung der radioaktiven Inhaltsstoffe an einen Spezialadsorber und Nachbehandlung mit Aktivkohle.

Anlage: Bild Einlauf: 5 – 50 Millionen Beq. Auslauf < 50 Beq.

5 – Mineralöle und lipophile Stoffe

Sanierung von Ölabscheidern: Der Standard für die Behandlung von mineralölhaltigen Wässern sind Schwerkraftabscheider (Ölabscheider). Diese funktionieren nur, wenn das Öl nicht emulgiert vorliegt und nicht so hohe Gehalte von biologisch abbaubaren Stoffen im Wasser vorliegen, da Gärung und Gasentwicklung eintreten, durch die die Schwerkraftabscheidungen verhindert werden. Um diese Störung zu beheben, wurde ein Einsatz für bereits vorhandene Anlagen entwickelt, der die Gärung unterbindet und die Emulsionen bricht.

Patent: DE102006043468B4
Referenz auf Anfrage